Warum ist es am Rhein so schön?
Um das herauszufinden begaben sich am 16. Juli bei strahlendem Sonnenschein 25 Fidele Holzwürmer auf die Reise. Ziel unserer Bustour war der Kaiserbahnhof Rolandseck mit seinem angrenzenden Museum. Auf der wunderschönen Panoramaterrasse blickten wir auf das Siebengebirge, den Rhein und die Insel Nonnenwerth. Nach einer kleinen Stärkung mit Kaffee und Kuchen gab es noch eine prickelnde Erfrischung und natürlich einen Riesling.
Leicht beschwingt, in guter Stimmung schritten wir dann durch die drei Ausstellungsräume mit dem Titel: »Des Königs Traum«. Ein raumgreifendes Zitat aus einem Brief von Sulpiz Boisserée an seine Schwester brachte die Begeisterung des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV für die gotische Kathedrale in Köln zum Ausdruck und fand sich in noch vielen der folgenden Ausstellungsstücke wieder. Walter Holland berichtigte unsere nette Museumsbegleiterin, als sie bei der lebensgroßen Darstellung eines Stadtsoldaten von einem »Kostüm« sprach: »Dat is kein Kostüm, dat is ne Uniform. Und außerdem sind die Stiefel schlecht geputzt!« Als waschechter, altgedienter roter Funke musste er es wissen ...
Im 1858 fertiggestellten Bahnhof Rolandseck trafen sich die Preußenkönige und Kaiser mit ihren Gästen um das Rheinpanorama zu genießen, zu debattieren und zu lustwandeln, ebenso wir wir es jetzt taten. Der Geist der Zeit sprach aus vielen der rund 80 Exponaten der Ausstellung. Dazu gehörte der Kölner Dom ebenso wie Schloss Stolzenfels. Zusammen mit dem Architekten Karl Friedrich Schinkel und dem Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner entwarf der Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV preußische Sehnsuchtsorte entlang des Rheins, die seinen romantischen Idealen entsprachen.
Eine kurze Stippvisite durch den modernen Museumsbau und die ständige Ausstellung von Namensgeber Hans Arp rundete das kulturelle Programm ab. Danach ging es mit der Fähre ans andere Ufer des Rheins. Das Siebengebirge lag majestätisch vor uns. In Bad Honnef wartete schon unser Bus und fuhr uns die kurze Strecke nach Unkel.
Bevor wir in der »Traube« zu Speis und Trank einkehrten, standen wir noch unter duftenden Linden am Rheinufer von Unkel und schauten auf das silbrig glänzende Wasser … »Warum ist es am Rhein so schön …«.
In der Traube, unter dichtem grünen Weinlaub und dicken dunklen Weintrauben sitzend, genossen wir bei leckeren Speisen und köstlichem Wein die Atmosphäre der Rheinromantik. Unser Präsident Michael Boisserée zitierte den »Wirt vom Rolandsbogen« und »Kommt her ihr Völkerscharen«.
Auf der Heimfahrt waren wir uns alle einig: dies war ein gelungener Ausflug – weil es am Rhein sooo schön ist!